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Rebschnitt

Die Rebe ist eine wildwachsende Schlingpflanze. Durch den Rebschnitt bringt der Winzer bereits im Januar die wilde Form in einen kultivierten Rahmen. Dabei wird bis auf eine Fruchtrute altes Holz am Stock entfernt. Diese Rute wird später gebogen um einen gleichmäßigen Saftstrom zu ermöglichen. Auch wenn viele Arbeitsschritte mittlerweile mechanisiert sind, bleibt der Rebschnitt Handarbeit. Der Winzer kann hier schon den Ertrag und die spätere Weinqualität beeinflussen. Das abgeschnittene Rebholz sorgt übrigens mit für eine natürliche Humusanreicherung des Bodens.

Stockpflege

Schon kurz nach dem Austrieb der Rebstöcke werden die Triebe, die aus dem Stamm herauswachsen ausgebrochen, denn diese sind nicht fruchtbar und entziehen der Pflanze unnötige Kraft.

In den Sommermonaten wächst im Weinberg eine starke Laubwand heran, die durch Heften der Rebtriebe in Form gehalten wird. Der darauf folgende Laubschnitt kürzt die Triebe ein und schneidet kleinere Seitentriebe ab. So bleibt die Laubwand gut durchlüftet und einer gesunden Traubenentwicklung steht nichts mehr im Wege.

Bodenpflege

Die Ziele der Bodenpflege sind Lockerung, Verbesserung der Wasseraufnahme, Verdunstungsschutz, Einmischung von Nährstoffen und Beikrautbekämpfung. Rheinhessen zählt zu den niederschlagsärmsten Gebieten Deutschlands. Aus diesem Grund begrünen die Bodenheimer Winzer in der Regel nur jede 2. Rebgasse. In den nicht begrünten Rebgassen werden in der Vegetationszeit durch Bodenbearbeitung regelmäßig die Kapillaren gebrochen. Die dadurch entstehende dünne Isolierschicht verhindert die Wasserverdunstung aus tieferen Bodenschichten.

Pflanzenschutz

Ende des 19. Jahrhunderts wurden aus Amerika Mehltau und Peronospera als Pilzkrankheiten nach Europa eingeschleppt. Die Kulturrebsorten der Welt haben bis zum heutigen Tag noch keine eigenen Abwehrmechanismen entwickelt. Ohne einen fachgerechten, schadschwellenorientierten Pflanzenschutz ist eine Ernte von gesunden Trauben nicht möglich.

Weinlese

Je nach Witterungsverlauf während des Sommers beginnt Mitte bis Ende September die Weinlese in Bodenheim. Regenfälle in dieser Zeit sind nicht günstig, weil Trauben dann zuviel Wasser aufnehmen und durch aufgeplatzte Beeren Fäulnis gefördert werden kann.

Das wichtigste Ziel ist die Ernte von gesunden, gut ausgereiften Trauben. Je nach Lage, Rebsorte und Zielsetzung des Winzers wird der Lesezeitpunkt individuell festgelegt.

Ein Großteil der Bodenheimer Weinberge wird maschinell geerntet. Bei Beerenauslesen und Trockenbeerenauslesen ist die Lese von Hand jedoch zwingend erforderlich.