Print-Logo Bodenheim

Bodenheim boomt und baut die KiTa-Plätze aus

Die Vorfreude auf den Anbau an die Schatzkiste ist groß: bei den Kindern, beim Team sowie bei dem Beigeordneten Johannes Schöller (links, am Bagger gelehnt) und bei Ortsbürgermeister Thomas Becker-Theilig (rechts, auf dem Bagger stehend). In den nächsten Tagen geht es los, noch im Herbst ist der Einzug vorgesehen. Foto: Bardo Faust
Die Vorfreude auf den Anbau an die Schatzkiste ist groß: bei den Kindern, beim Team sowie bei dem Beigeordneten Johannes Schöller (links, am Bagger gelehnt) und bei Ortsbürgermeister Thomas Becker-Theilig (rechts, auf dem Bagger stehend). In den nächsten Tagen geht es los, noch im Herbst ist der Einzug vorgesehen. Foto: Bardo Faust

Bis Frühjahr 2018 sollen 108 Fehlplätze abgearbeitet und der Rechtsanspruch gewährleistet sein

Die gute Nachricht vorneweg: Bis März nächsten Jahres wird aller Voraussicht nach das derzeitige Defizit an KiTa-Plätzen in Bodenheim verschwunden sein. Da sind die Beigeordneten Thomas Glück und Johannes Schöller zuversichtlich. „Wir bauen derzeit an vielen Ecken gleichzeitig“, sagt der als Erster Beigeordneter für die Finanzen zuständige Glück. Und der KiTa-Beigeordnete Schöller fügt hinzu: „Alle Terminzusagen an Eltern, die einen Betreuungsplatz für ihre Kinder suchen, können wir damit einhalten.“

Derzeit geht es noch ganz schön eng zu in den KiTas der Gemeinde: Mit der „Schatzkiste“, den „Wühlmäusen“ und dem „Spatzennest“ sowie dem katholischen Kindergarten gibt es insgesamt knapp 350 Plätze – nach derzeitigem Stand sind das aber 108 zu wenig. Bodenheim boomt, in den alten Ortskern ziehen wieder vermehrt junge Familien ein. Und die Neubaugebiete tun ihr Übriges, damit das „Tor zur Rheinterrasse“ wächst und wächst. Um den ersten Druck aus dem Kessel zu lassen, hatten die drei Gemeindekitas seit Frühjahr je fünf genehmigte Überhangplätze. „Aber das reicht natürlich lange nicht“, so Schöller. Parallel dazu ist die Gemeinde deshalb direkt in die Planung für gleich mehrere Projekte eingestiegen, damit der Rechtsanspruch der Eltern möglichst bald erfüllt werden kann. Kräftig gearbeitet wird daher bereits in der „Schatzkiste“. Hier gibt es einen Anbau, dank dem ab Oktober 30 zusätzliche Plätze zur Verfügung stehen. Ein Teil davon ist bald schon nutzbar: „Das haben wir durch einige Umorganisationen und Umbauten im bestehenden Gebäude erreicht“, erklärt Glück.

Aber nur mit Anbauten wird die Gemeinde den Engpass nicht beseitigen können, weshalb auch zwei Neubauten geplant sind. Sowohl die aktuelle Spitze als auch kommende Nachfrage sollen damit abgefedert werden. Zunächst will die „Albans“-Gemeinde mit dem Neubau der Kita „Im Bürgel“ einen großen Schritt in Richtung Lösung des Problems machen. 67 Kinder zwischen ein und sechs Jahren sollen hier Platz finden, wenn das Gebäude im Frühjahr kommenden Jahres in Betrieb geht. Gebaut wird in Holzbauweise, „die Teile sind also maschinell vorgearbeitet und können schnell zusammengebaut werden“, sagt Glück. „Innerhalb von zwei Wochen steht alles und der Innenausbau kann beginnen“ – inklusive der kombinierten Fußbodenheizung mit Kühlung, die in jeder Jahreszeit für die richtige Temperatur sorgt.

Ein weiterer Baustein für eine vielfältige KiTa-Landschaft in Bodenheim ist die geplante Natur-Gruppe, die ab dem kommenden Frühjahr im Dollespark starten soll. Zwanzig Kinder können hier das ganze Jahr über draußen sein. Angebunden werden soll die Gruppe an die KiTa „Wühlmäuse“, die ebenfalls am Dollesplatz steht. Diese kann mittelfristig noch um zwei weitere Gruppen erweitert werden, damit auch die Kinder im alten Ortskern eine Kita fußläufig erreichen können: „Hier haben wir aber noch ein wenig Zeit“, sagt Glück. Denn neben dem Bürgel soll zunächst am Leidheckenweg am Ortsausgang in Richtung Gau-Bischofsheim ein weiterer komplett neuer Kindergarten gebaut werden. Die Planungen haben gerade begonnen. Dieser soll vor allem den Nachwuchs aus dem südlichen Neubaugebiet abfangen.

In diesem Bereich ist der Druck noch nicht ganz so groß, weshalb eine vierzügige Kindertagesstätte dort in massiver Bauweise entstehen und bis zum Winter 2018/2019 fertig sein soll. Zwei Gruppen sind hier für drei- bis sechsjährige geplant, zwei für Hortkinder. „Damit hätten wir die Hortplätze von derzeit 40 auf 80 verdoppelt“, sagt Johannes Schöller der darauf hinweist, dass die Betreuung der Grundschüler vor und nach dem Unterricht stark nachgefragt wird. Und damit es den Verantwortlichen in ein paar Jahren nicht ebenso ergeht wie der jetzigen Ortsspitze, kann diese Kita per Anbau um weitere 44 Plätze erweitert werden: „Aber das ist Zukunftsmusik“, sagt Glück, nach dessen Angaben die Gemeinde rund sechs Millionen Euro in das „Kita-Konzept 2020 – Fit für die Zukunft“ investiert. Ein Drittel davon kommt als Zuschuss wieder von Land und Kreis zurück. Dabei wird vor allem der Fokus auf die Ganztagsplätze gelegt: „Hier ist die Nachfrage sehr hoch“, sagen Glück und Schöller unisono.

Artikel verfasst: 25.08.2017