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Bedeutung der Farben

Sanierung historisches Rathaus Bodenheim

Das im Jahr 1608 erbaute historische Rathaus in Bodenheim ist ein unter Denkmalschutz stehendes Juwel alter Fachwerksbaukunst.

In seiner bewegten Geschichte wurde es bereits mehrfach saniert.

Seitdem nagte wieder der Zahn der Zeit an der Fachwerksubstanz und den sehenswerten Schnitzereien.

Im Jahre 1999 wurde eine gründliche Bestandsaufnahme durchgeführt, in deren Ergebnis festgestellt wurde, dass eine erneute Generalsanierung angeraten ist.

Der Ortsgemeinderat beschloss, das Architekturbüro Kockmann+Best+Rathgeber mit der Erstellung eines Maßnahmekonzeptes, in Zusammenarbeit mit einem Statikbüro, zu beauftragen. Das in enger Abstimmung mit dem Landesamt für Denkmalpflege erstellte Maßnahmekonzept war Grundlage für die Ortsgemeinde, weitere Schritte in Richtung Planung, Finanzierung und Umsetzung der erforderlichen Generalsanierung einzuleiten.

Nach ersten Gesprächen mit der Denkmalschutzbehörde und dem Land wurde die Maßnahme jedoch wegen der angespannten Haushaltslage der Ortsgemeinde zurückgestellt. Wegen der offensichtlich weiteren Verschlechterung der Bausubstanz wurde die Untersuchung im Jahre 2006 wiederholt und im Ergebnis das Maßnahmekonzept durch das Architekturbüro überarbeitet. Hierbei wurde festgestellt, dass eine erhebliche Verschlechterung der Bausubstanz, seit der letzten Untersuchung im Jahre 2000, eingetreten ist, welche keinen weiteren Aufschub der anstehenden Sanierungsarbeiten rechtfertigt. Daraufhin beschloss der Ortsgemeinderat, die Kommunalbau Rheinland-Pfalz GmbH mit der Baubetreuung und Projektsteuerung zu beauftragen, sowie alle erforderlichen Schritte für eine kurzfristige Umsetzung der Sanierungsmaßnahme einzuleiten.

Als erstes wurden Anfang 2007 die bereits eingereichten Zuwendungsanträge auf Fördermittel des Landes und der Denkmalpflege, auf der Grundlage des fortgeschriebenen Maßnahmekonzeptes überarbeitet und neu eingereicht, verbunden mit dem Antrag auf vorzeitigen förderunschädlichen Baubeginn. Parallel wurde die Denkmalschutzrechtliche Genehmigung für die Maßnahme beantragt und die Ausführungsplanung beauftragt.

In enger Abstimmung mit der Ortsgemeinde und der Verbandsgemeindeverwaltung wurde die Ausführungsplanung von den Planungsbeteiligten erstellt. Nach Vorlage der Genehmigung des vorzeitigen förderunschädlichen Baubeginns beschloss der Ortsgemeinderat, die Ausschreibung der Maßnahme einzuleiten.

Nach Ausschreibung der Hauptgewerke beschloss der Ortsgemeinderat am 13.06.2007 die Vergaben der Gewerke Gerüstbau, Zimmerer, Außenputz, Innenputz, Dachdecker- und Klempnerarbeiten. Mittlerweile war auch rechtzeitig vor Baubeginn der Zuwendungsbescheid des Landesamtes für Denkmalpflege bei der Ortsgemeinde eingegangen.
Als erste Schritte vor dem endgültigen Beginn der Maßnahme erfolgte der vorübergehende Umzug der Ortsgemeindeverwaltung in das Gebäude der Verbandsgemeinde am Dollesplatz.

Somit konnte innerhalb eines halben Jahres der Beschluss der Ortsgemeinde zur endgültigen Umsetzung der Sanierung mit dem erfolgten Baubeginn am 23.07.2007 zu einem großen Teil umgesetzt werden.

Für die Maßnahme werden Gesamtkosten in Höhe von ca. 800.000,00 €, vorbehaltlich einiger "Überraschungen", wie sie bei der Sanierung eines so alten Gebäudes eintreten können, erwartet.

In einem Jahr soll die Maßnahme rechtzeitig zum 400-jährigen Jubiläum des historischen Gebäudes abgeschlossen sein und das alte Rathaus Bodenheim wieder in neuem Glanz erstrahlen.

In laufender Abstimmung der Beteiligten vor Ort mit der Denkmalschutzbehörde werden folgende Arbeiten durchgeführt:

Als erstes wird im Außenbereich der schadhafte Sockelputz entfernt und die Fundamente freigelegt, bevor im Gewölbekeller ein Sickerschacht erstellt und der Gewölbekeller selbst saniert wird, um die Hauptursachen für die Feuchtigkeitsschäden in diesem Bereich zu minimieren. Nachdem das Fundament wieder verfüllt sein wird und damit die Baufreiheit für die Gerüstbauarbeiten vorliegt, wird das Gerüst voraussichtlich ab dem 20.08.2007 gestellt werden.

Parallel zur Gerüststellung, welche bis ca. Anfang September 2007 erfolgen wird, werden im Innenbereich die Demontage und Abbrucharbeiten der Hausinstallationen, Fenster, Wandverkleidungen und des Innenputzes erfolgen. Danach wird erst das gesamte Ausmaß der Schädigungen, der bis dahin verborgenen Hölzer sichtbar werden. Im Anschluss daran wird mit der Sanierung des Fachwerkes durch Austausch, Verstärkung und Neuanfertigung geschädigter Hölzer und Schnitzarbeiten begonnen, welche im Innenbereich bis ca. Ende September 2007 abgeschlossen sein soll.

Danach wird ab 08.10.2007 über das Gerüst ein technisch aufwändiges Wetterschutzdach erbaut, welches bis ca. 24.02.2008 stehen bleiben soll, um das Gebäude für die weiteren Arbeiten - Abbruch der alten Dacheindeckung, Sanierung der Dachkonstruktion, Neueindeckung, Ausfachungen des Fachwerkes erneuern e.t.c. - vor Witterungseinflüssen zu schützen.

Parallel hierzu wird die haustechnische Rohinstallation erneuert, wobei der Ersatz der alten Nachtspeicheröfen durch eine wirtschaftlichere Gasheizung mit Bauteiltemperierung auch eine Teilmaßnahme hinsichtlich des Schutzes der Gebäudesubstanz vor der aufsteigenden Feuchte darstellt, welche in nicht unerheblichem Umfange zu den derzeit vorhandenen Schädigungen der Bausubstanz geführt hatten.

Nach Abschluss dieser Arbeiten werden die Ausbaugewerke Innenputz (Lehm und Kalk) erneuert, sowie die Folgegewerke Innenanstrich, Trockenbau, Tapezierarbeiten.

Wenn diese Arbeiten im nächsten Frühjahr abgeschlossen sein werden, wird das Wetterschutzdach zurückgebaut, um Baufreiheit für die restlichen Arbeiten im Außenbereich zu erhalten.

Danach erfolgt die Sanierung des Außenputzes, des Außenanstrichs und die Fertiginstallation der haustechnischen Gewerke, so dass bei einer Gesamtbauzeit von einem Jahr - vorbehaltlich kleinerer Überraschungen - mit einem Rückzug der Ortsgemeindeverwaltung in das historische Rathaus im Juni 2008 zu rechnen ist.  

Bauablauf

Dies sind zusammengefasst die wichtigsten Eckdaten der Rathaussanierung:

23. Juli 2007: Beginn der Sanierung
20. Sept. 2007: Beginn der Fachwerksanierung
8. Okt. 2007: Aufbau des Wetterschutzdaches
22. Okt. 2007: Abbruch der Dachdeckung
10. Dez. 2007: Abschluss der Sanierung der Dachkonstruktion
11. Feb. 2008: Abschluss der Dachdeckarbeiten
18. Feb. 2008: Abbau des Wetterschutzdaches
10. Mrz. 2008: Abschluss der Innenarbeiten
12. Mai 2008: Abschluss der Putz- und Außenanstricharbeiten
19. Mai 2008: Abschluss der Sanierungsarbeiten

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