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Weinbau nach der Flurbereinigung

In den 60er Jahren fiel die Entscheidung, eine Flurbereinigung durchzuführen. Diese Maßnahme veränderten Natur und Landwirtschaft tiefgreifend. Lt. Aussage eines ortsansässigen Winzers war danach nichts mehr wie vorher. Die Landschaft sei „einmal komplett umgegraben worden“. Vorher existierten überwiegend landwirtschaftliche Mischbetriebe. Ackerbau, Obstbau, Bienenzucht und Weinbau existierten nebeneinander. Viehhaltung spielte in Bodenheim eine eher untergeordnete Rolle. Nach der Maßnahme entstanden überwiegend reine Weinbaubetriebe. Im Jahre 1905 gab es in der Gemarkung noch knapp 8000 Obst- und Nussbäume. Heute sind sie aus der Landschaft fast vollständig verschwunden. Lediglich am Silberberg finden sich noch Obstbäume - 5 Speierlinge und ein paar Kirschbäume.

Ein Vorteil der Flurbereinigung war eine deutliche Qualitätssteigerung der Erzeugnisse. 1971 trat ein neues Weinbaugesetz in Kraft. Herkunft und Lage waren jetzt ein wichtiges Qualitätsmerkmal. Die Weinberge wurden reinsortig bepflanzt. Sie konnten mit modernen Maschinen bearbeitet werden. Immer mehr Betriebe gingen dazu über, ihren Wein selbst zu vermarkten.

Um die Bekanntheit des Bodenheimer Weins zu steigern, wurde 1974 das Bodenheimer St. Albansfest ins Leben gerufen.

Quelle: Ortschronik 1250 Jahre Albansgemeinde Bodenheim S. 267-268